HbA1c ist die Abkürzung für Hämoglobin A1c. Den Namen hat der Wert daher, dass er den gezuckerten roten Blutfarbstoffanteil (Hämoglobin) wiedergibt. Je höher also der Blutzuckeranteil ist, desto höher ist auch der HbA1c-Wert. Der Wert spiegelt jedoch nicht den Blutzuckerwert einer Momentaufnahme wider, sondern erstreckt sich über einen längeren Zeitraum.
Tägliches Blutzuckermessen
Insbesondere bei Diabetes Typ 1 wird der Blutzucker mehrmals täglich gemessen. Dies ist zwingend erforderlich, um einer starken Überzuckerung des Körpers vorzubeugen. Nach jeder Messung kann die zu verabreichende Insulindosis je nach Tagesform angepasst und der Blutzuckerwert entsprechend gesenkt werden.
Wird die Insulindosis nicht an den aktuellen Körperbedarf angepasst, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Bei einer zu hohen Dosis kann es zu einer Unterzuckerung des Körpers kommen. Dies kann im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Eine zu niedrige Dosis führt letztlich dazu, dass die Erkrankung an Diabetes nicht ausreichend behandelt und ihr dementsprechend auch nicht entgegengewirkt werden kann. Auf Dauer würden schwerwiegende Folgeerkrankungen auftreten.
HbA1c – Langzeitmessung
Im Gegensatz zur täglichen Messung wird der HbA1c-Wert in der Regel alle drei Monate gemessen. Der Blutzuckerspiegel verändert sich, je nachdem, wie viele Traubenzuckermoleküle an den roten Blutkörperchen angedockt sind. Mithilfe des Werts kann durch den Arzt der durchschnittliche Blutzuckerspiegel über einen Zeitraum von 8 – 10 Wochen ermittelt werden.
Die roten Blutkörperchen haben eine Lebensdauer von etwa 120 Tagen, bevor neue produziert werden. Dies ermöglicht es dem Arzt, Rückschlüsse über einen so langen Zeitraum zu ziehen. Das durch den HbA1c-Wert ermittelte Langzeitblutzuckerbild kann so bei der Diabetikereinstellung helfen.
Ist der durchschnittliche Blutzuckerspiegel hoch, so lässt sich auch ein hoher HbA1c-Wert ablesen. Umgekehrt bedeutet dies: Liegt eine gute Einstellung vor, wirkt sich dies positiv auf den Blutzuckerspiegel und somit auch auf den (niedrigen) HbA1c-Wert aus.
Allerdings ist hierbei darauf zu achten, dass abwechselnd hohe und niedrig auftretende Blutzuckerwerte ebenfalls zu einem guten Mittelwert führen. In diesem Fall liegt dem ersten Anschein nach ein guter HbA1c-Wert vor, was aber nicht bedeutet, dass die Blutzuckerwerte sich in einem guten Rahmen bewegt haben.
HbA1c – Zielwerte
Der HbA1c-Wert liegt bei Menschen ohne Zuckerkrankheit bei etwa 30 mmol/mol (5 Prozent). Liegt Diabetes vor, sollte die richtige Einstellung dafür sorgen, dass der Wert 58 mmol/mol (7,5 Prozent) nicht überschreitet. Bei gut eingestellten Diabetikern lässt sich daher ein Wert von 48 bis 58 mmol/mol (6,5 bis 7,5 Prozent) ermitteln.
Grundsätzlich ist zu beachten: Das Risiko, Folgeerkrankungen zu erleiden, ist umso geringer, je niedriger der der HbA1c-Wert ist.
Folgen eines zu hohen HbA1c-Werts
Leiden Personen dauerhaft an zu hohen Blutzuckerwerten und damit an einen zu hohen HbA1c-Wert, erhöht dies deutlich die Risiken für Folgeerkrankungen. Die Ursache liegt darin, dass der Zucker nicht ordnungsgemäß abgebaut werden kann. Verweilt er zu lange im Blut, kann er wichtige Arterien verengen oder sogar verstopfen.
Durch die Beeinträchtigung der Durchblutung werden die Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Auf Dauer führt dies dazu, dass die Organe zerstört und die Funktionsweisen unterbunden werden. Auswirkungen können Folgeerkrankungen, wie
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- Schaufensterkrankheit
- Nierenschädigung mit Dialyse
- Sehstörungen
- Nervenschädigungen
- diabetisches Fußsyndrom
und weitere sein. Die Senkung der Blutzuckerwerte bzw. des HbA1c-Werts ist deshalb lebensnotwendig. Auch wenn Diabetes selbst zunächst keine Schmerzen verursacht, muss ein dauerhaft erhöhter HbA1c-Wert sehr ernst genommen werden. Regelmäßige Messungen (alle 3 Monate) sind deshalb sehr ratsam, um immer wieder zu überprüfen, ob sich die Werte in einem guten Rahmen bewegen.
Neben der Ermittlung des HbA1c-Werts sollten zudem regelmäße Messungen mit dem Blutzuckermessgerät stattfinden. Auf diese Weise können tägliche Schwankungen überprüft und entsprechend behandelt werden.