Bei Diabetes mellitus handelt es sich um eine chronische Stoffwechselerkrankung. Kennzeichen ist ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie), weshalb Diabetes auch häufig als Zuckerkrankheit bezeichnet wird. In unserem Ratgeber erklären wir Ihnen, welche Rolle Insulin spielt, welche Ursachen und Folgen Diabetes haben kann und wie die Zuckerkrankheit behandelt werden kann.
Was ist Insulin?
Insulin ist ein Hormon, welches von der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, um den Zuckerstoffwechsel zu regulieren. Glukose (Zucker) gelangt über die Darmwände in den Blutkreislauf und dient als Energielieferant für unsere körperlichen und geistigen Leistungen. Das Insulin hilft dabei, den Zucker in die Zellen unserer Organe (Muskeln, Gehirn, Herz, Nerven etc.) zu befördern.
Wie viel Zucker im Umlauf ist, wird mit dem sogenannten Blutzuckerspiegel gemessen. Das Insulin ist dafür verantwortlich, dass der Blutzuckerspiegel auf einem bestimmten Niveau gehalten wird, damit alle körperlichen und geistigen Fähigkeiten normal funktionieren können.
Ursache von Diabetes
Die Zuckerkrankheit kann durch einen Mangel oder das vollständige Fehlen von Insulin hervorgerufen werden. Ebenso kann es sein, dass der Körper im Laufe der Jahre die Wirkung von Insulin hemmt. Deshalb muss bei den Ursachen zwischen Typ 1 und Typ 2 Diabetes unterschieden werden.
Ursache von Diabetes Typ 1
Wie bereits erwähnt, ist Insulin dafür verantwortlich, dass der Zucker in die Zellen gelangt. Mangelt es an Insulin bzw. ist der Körper nicht in der Lage, eigenständig Insulin zu produzieren, verweilt der Zucker in den Arterien. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel.
Diese Ursache tritt häufig bei Diabetes Typ 1 auf. Da das Insulin aus genetischen Gründen nicht produziert wird, kann ein Typ 1 Diabetiker keinen wesentlichen Einfluss auf die Zuckerkrankheit nehmen, außer Insulin verabreicht zu bekommen.
Ursache von Diabetes Typ 2
Ausschlaggebend für Diabetes Typ 2 ist eine Resistenz gegenüber Insulin. D. h. es wird grundsätzlich ausreichend Insulin durch die Bauchspeicheldrüse produziert. Vor allem durch Fettleibigkeit kann der Stoff jedoch nicht mehr die volle Wirkung entfalten und den Zucker nicht transportieren. Daraus resultiert ebenfalls ein zu hoher Blutzuckerspiegel.
Weil die Wirkung des Insulins nicht mehr ausreichend ist, produziert die Bauchspeicheldrüse immer mehr von diesem Stoff. Das verkraftet die Bauchspeicheldrüse auf Dauer nicht und verringert nach und nach die Produktion. Übergewicht, eine zu große Zufuhr an Kohlenhydraten und mangelnde Bewegung sind deshalb Gift für den Körper.
Während also bei Diabetes Typ 1 genetische Komponenten die Ursache für eine eingeschränkte Insulinproduktion sind, führen falsche Ernährung und mangelnde Bewegung zu Diabetes Typ 2.
Folgen der Zuckerkrankheit
Eine zu lange Verweildauer des Zuckers im Blut ruft eine Verkalkung der Arterien hervor. Die Folgen einer Verkalkung sind Ihnen sicherlich bei einer Kaffeemaschine oder einem Abfluss bekannt. Kalk sorgt für Verengung und Verstopfung. Dies trifft ebenso auf die Arterien bei der Zuckerkrankheit zu. Die Arterien werden auf Dauer enger bzw. können verstopfen.
Dies beeinträchtigt die Durchblutung, wodurch die Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden können. Früher oder später werden die Organe so zerstört und können ihre Funktion nicht mehr erfüllen.
Diabetes verursacht keine Schmerzen und wird deshalb oftmals zu spät erkannt. Wird der Zuckerkrankheit nicht mithilfe von Medikamenten oder auf natürliche Weise entgegengewirkt, können schwerwiegende Folgeerkrankungen eintreten, die Folge der Arterienverstopfung sind. Zu den Folgeerkrankungen zählen
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- Schaufensterkrankheit
- Nierenschädigung mit Dialyse
- Sehstörungen
- Nervenschädigungen
- diabetisches Fußsyndrom und viele weitere
Diese Krankheiten sind häufig nicht heilbar.
Behandlung von Diabetes
Wird Diabetes festgestellt, ist eine unmittelbare Behandlung notwendig, um der Zuckerkrankheit entgegenzuwirken. Dabei ist es wichtig, dass die Therapie auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst werden. Oftmals liegen große Blutzuckerschwankungen vor, so dass ein langsames Herantasten an die richtige Einstellung erforderlich ist.
Verschiedene Behandlungsmethoden werden auch aufgrund der unterschiedlichen Diabetes Typen angewandt. Bei beiden Arten ist es jedoch wichtig, regelmäßig den Blutzucker mithilfe eines Blutzuckermessgeräts zu kontrollieren.
Behandlung bei Diabetes Typ 1
Menschen, die unter Diabetes Typ 1 leiden, führen die Therapie weitestgehend selbständig im Alltag durch. Mit regelmäßigen Messungen mithilfe des Blutzuckermessgeräts können die Zuckerwerte kontrolliert werden. Je nachdem, wie hoch der Blutzucker ist, wird eine entsprechende Dosis an Insulin gespritzt.
Bei Diabetes Typ 1 muss das durch den Körper nicht produzierte Insulin ein Leben lang von außen zugeführt werden. Der Insulinbedarf bei dieser Zuckerkrankheit hängt davon ab, in welcher Verfassung sich der Patient befindet. Je nachdem, wie viel er isst und wie viel er sich körperlich bewegt, kann sich der Bedarf bei der Erkrankung verändern. Besondere Lebenssituationen, wie beispielsweise Krankheit und Stress, können ebenfalls Auswirkungen haben.
Behandlung bei Diabetes Typ 2
Da die Ursache von Diabetes Typ 2 keine genetische ist, sondern vielmehr durch falsche Ernährung und mangelnde Bewegung entsteht, kann eine Änderung des Lebensstils große Auswirkungen haben. Sport, eine gesunde und reichhaltige Ernährung (vor allem die Reduktion von Kohlenhydraten) sowie Gewichtsverlust können dazu beitragen, dass keine Medikamente mehr eingenommen werden müssen.
Wie weit ist Diabetes verbreitet?
Die IDF gab Ende 2017 bekannt, dass weltweit etwa 425 Mio. Erwachsene unter der Zuckerkrankheit leiden. Dies bedeutet, dass einer von 11 Erwachsenen an Diabetes erkrankt ist. Bei 90 Prozent der Patienten wurde Diabetes Typ 2 festgestellt. Die Schätzungen gehen dahin, dass die Zahl um viele weitere Millionen in den nächsten Jahrzehnten steigen wird.
Die Zahl der Diabetiker im Alter zwischen 20 und 64 Jahren belief sich 2017 weltweit auf geschätzte 327 Mio. Menschen. Bis zum Jahr 2045 soll sich die Anzahl auf 438 Mio. erhöhen. Jede sechste Schwangerschaft ist von einer Hyperglykämie betroffen. Mehr als 1 Mio. Kinder und Jugendliche werden ihr Leben lang an Diabetes Typ 1 leiden und sich Insulin zuführen müssen. Die aus der Zuckerkrankheit resultierenden Todesfälle beliefen sich allein in Afrika auf rund 298.200 Menschen.
Auf die Symptome rechtzeitig reagieren
Die Zuckerkrankheit ist ein weit verbreitetes Phänomen mit steigender Tendenz. Besonders die Zahl der an Diabetes Typ 2 Erkrankten soll in den nächsten Jahren massiv ansteigen. Damit die Zuckerkrankheit rechtzeitig behandelt werden kann, sollte die Bevölkerung hinsichtlich der Symptome der Erkrankung sensibilisiert werden.
Die Anzeichen einer Zuckerkrankheit lassen deshalb häufig so schlechte Schlüsse zu, weil sie ebenso aus anderen Begebenheiten heraus entstehen können. Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Kopfschmerzen und Schwindel sowie geringer Appetit und Gewichtsverlust können ebenso Begleiterscheinungen von Stress und Schlaflosigkeit sein.
Dies sind jedoch nur einige der Anzeichen der Zuckerkrankheit. Treten alle Anzeichen zugleich auf, sollten Sie jetzt spätestens einen Arzt kontaktieren. Informieren Sie sich gerne in unserem Ratgeber über weitere Symptome von Diabetes.